Das Raynaud Phänomen ist eine transistorische Durchblutungsstörung ohne Nachweis auf Veränderung der Gefäße. Es unterscheiden sich hierbei die primären von den sekundären Formen.
Die primären Formen lassen sich nicht auf andere Ursachen zurückschließen.
Die sekundären Formen lassen sich auf eine systematische Krankheit wie Sklerodermie, Rheumatoide Arthritis, Artheriosklerose, Hypothyreose, Krebs, Lupus erythematosum, Kryioglobulinämie oder auf andere Ursachen wie wiederholtes Trauma, Vergiftung oder als Nebenwirkung der Chemotherapie zurückführen.
Es trifft meinst junge, rauchende Frauen. Die Symptomatik betrifft die Extrimitäten, insbesondere die Hände – aber auch die Füße, die Nase oder Ohren.
Wie entsteht das Raynaud Syndrom?
Das Raynaud Syndrom (Tricolore Phänomen) wird durch Kälte, Stress oder emotionale Belastung aktiviert. Durch eine übermäßige Aktivierung unserer sympatischen Nervensysteme entsteht ein Gefäßpasmus (Gefäßkrampf) der zu einer Verkleinerung der Gefäße führt – die Konsequenz – eine verminderte Durchblutung.
Symptomatik
Die Symptomatik besteht aus drei Stadien mit verschiedener Ausprägung:
- Weiße Finger bei Ischämie (Durchblutungsstörung)
- Blaue Finger durch die Zyanose
- Rote Finger bei Hyperämie nach einer Ischämie mit Schmerzen, einer Schwellung, Rötung und Kribbeln.
Diagnostik
Mithilfe einer Duplexsonographie kann man Engstellen der Gefäße entdeckten. Um sekundäre Formen auszuschließen sind Blutuntersuchungen und eine Oszillographie durchzuführen.
Therapie
Ein wichtiger Punkt der Behandlung ist das Vermeiden von Reizfaktoren – durch Abstinenz von Nikotin, dem Tragen von Handschuhen sowie eine Stressreduktion.
Bei den sekundären Formen ist die Therapie der Grunderkrankung wichtig. Bei den sekundären Formen können sich Wunden an den Extrimtäten bilden, zum Beispiel Fingerkuppen Nekrose, welche spezifisch behandelt werden muss.
Infusionstherapie mit Prostaglandine (z.n. Prostavasin) ist eine etablierte Therapie des Raynaud Syndrom. Die Infusion sollte über mehrere Tage hinweg durchgeführt werden. Während der Infusion sind physiotherapeutische Übungen empfohlen um effektiv Ergebnisse zu erzielen.
Die Behandlung kann bei uns stationär oder ambulant durchgeführt werden.
Wenn alles oben genannte erfolglos ist, bleibt nur eine chirurgische Therapie mit Unterbrechung des Nervensystems von gefäßverengenden Nerven – die so benannte „Sympatektomie“.